"Ich hab jetzt den Eindruck: Das ist die beste Schule der Welt."

So lautete die spontane Reaktion von Reinhard Kardinal Marx, kurz nachdem einige Schülerinnen zusammen mit Moderatorin Andrea Pohl stolz die Besonderheiten unserer Ursulinen-Realschule vorgestellt hatten. Die von Bildern begleitete Präsentation unserer Schule und die unmittelbare Begegnung mit besonders engagierten Schülerinnen war einer der Programmpunkte während des Besuchs von Erzbischof Marx.
Anlass für den Festgottesdienst war das diesjährige Jubiläum: Vor 350 Jahren kamen die ersten Ursulinen nach Landshut um mit der Mädchenbildung zu beginnen. Der christliche Glaube, so Marx in seiner Predigt, habe von Anfang an Wert auf Bildung gelegt, weil man wisse, dass wir nur dieses eine Leben hätten. Ein Leben, das - so sagten es heute die Naturwissenschaften, mathematisch gesehen eigentlich vollkommen unwahrscheinlich sei. Die Entwicklung unserer Welt, die Entwicklung des Lebens - all dies könne man in der Schule erfahren, im Mittelpunkt einer katholischen Schule stünden aber die Schüler: "Was will uns Gott mit diesem Mädchen mitteilen?", sei die zentrale Frage, "ich bewundere Lehrerinnen und Lehrer, die sich daran orientieren." Auch Jesus habe, hier machte Marx einen Schlenker zum Tagesevangelium, aus dem Zöllner Levi das herausgeholt, was wirklich in ihm stecke: Die Sehnsucht nach einem größeren Leben, nicht nach dem maximalen materiellen Gewinn. Der Prophet Amos, die Hauptfigur der Tageslesung, illustriere, dass die Welt, wie sie ist, nicht bleiben müsse. Insofern sei das Christentum nicht konservativ, sondern stets auf Verbesserung aus. Dabei müsse man sich manchmal auch erst entwickeln.
"Und dann erkennt man: Da haben wir falsch gelegen." - Dieser Satz fiel in einer Fragerunde mit Schülerinnen, in der eine Schülerin wissen wollte, was der Bischof von Homosexualität halte. Rollenvorstellungen hätten sich im Lauf der Zeit vielfältig verändert. Entscheidend sei, dass kein Mensch diskriminiert werde. Niemand dürfe ob seiner Rasse oder seines Geschlechts ausgeschlossen werden. "Wie stellen Sie sich Gott vor?", fragte eine Schülerin unvermittelt den Bischof. Ausgehend von der Entwicklung des Smartphones meinte Marx, gebe es schon so viele menschliche Dinge, die unsere Vorstellungskraft fast sprengten. Wenn wir das schon nicht verstünden, wie wollten wir da Gott verstehen. "Gott können wir uns nicht vorstellen. Aber er hat sich uns vorgestellt. Das ist die Idee des Christentums. Wenn ihr wissen wollt, wie Gott ist, haltet euch an Jesus Christus. Gott braucht doch keine Kirche. Gott braucht doch keinen Tempel. Er braucht doch kein Gebäude. Das ist doch lächerlich. Aber wir brauchen das."
Im Anschluss an diese Begegnung mit unseren Schülerinnen, denen er alles Gute für ihren Weg wünschte, fand noch eine Begegnung mit den Landshuter Ursulinenschwestern und mit den Lehrkräften statt. Seine Festpredigt schloss der Kardinal  mit den Worten: "Möge Gott diese Schule auch für die Zukunft segnen!"

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