Moin! - Bayerische Gemütlichkeit trifft auf schroffe Nordlichter

„Sind die denn hier in Hamburg alle so unfreundlich?“ - Das war eine der ersten Fragen, die uns Mädchen der Klasse 10e beschäftigte, als wir am Montag vor den Allerheiligenferien am Hamburger Hauptbahnhof ankamen. Schon während der Zugfahrt lernten manche Schülerinnen die etwas forsche Art der Hanseaten kennen und im Laufe der vier Tage damit umzugehen.

Der erste Abend in der Hansestadt verging wie im Flug. Schließlich wurden Zimmer bezogen, die Gegend ausgekundschaftet und Pläne geschmiedet. Für Dienstag war eine Stadtführung geplant. Obwohl wir typisches Hamburger „Schietwetter“ hatten, ist die Führung ganz und gar nicht ins Wasser gefallen, sondern interessant und lehrreich gewesen. Anschließend durften wir Hamburg auf eigene Faust erkunden und doch hat die Zeit nicht für die vielen Geschäfte gereicht. Vielleicht ist das auch besser so… - sonst wären wir alle pleite. Am Nachmittag haben glücklicherweise alle wieder ins Hostel gefunden und sich für das anstehende Musical „Aladdin“ fertig gemacht. Die Aufführung war wirklich extrem schön und wir wurden mittels zauberhafter Kostüme und aufwendiger Bühnenbildern in den Orient entführt! Allerdings fehlt – wie immer - noch ein bisschen Drama: Das verlorene Handy einer Schülerin konnte von ein paar Mitarbeitern sicher zu seinem Besitzer zurückgebracht werden und alles war wieder in bester Ordnung.

Der Mittwochmorgen fing wie jeder andere mit einem reichhaltigen Frühstück an, das wir zur Stärkung für den Tag genießen konnten. Am Hamburger Hafen angekommen, lernten wir noch einmal den Humor der Hamburger durch einen Angestellten der gebuchten Hafenrundfahrt kennen. Einige Schülerinnen der 10e, die mit dem starken Wind in Hafennähe zu kämpfen hatten, bezeichnete er lieb gemeint mit „Bayerische Jammerliesen“. Nach einigen Witzen von ihm hatten wir verstanden, wie er es gemeint hatte, und konnten darüber lachen. Wir legten ab und hörten dem Kapitän zu, der uns vieles zum Hamburger Hafen – dem Tor zur Welt - erklärte. Nachdem das Ausflugsboots wieder angelegt hatte, stärkten wir uns mit einem kleinen Mittagssnack in der historischen Speicherstadt, in der es an vielen Ecken nach exotischen Gewürzen duftete. Im Miniaturwunderland angekommen, wurden wir mitgenommen auf eine „kleine“ Reise durch die Alpen, den wilden Westen, die imaginäre Stadt Knuffingen und zu guter Letzt nach Rom. Es war erstaunlich, wie viele Arbeitsstunden in den einzelnen Projekten stecken und mit wie viel Liebe zum kleinsten Detail alles ausgestellt war. Doch der Duft von leckeren Burgern und knusprigen Pommes trieb uns schließlich zum Hard-Rock-Café. In geselliger Runde saßen wir am Abend zusammen und das Erlebte ließen wir noch einmal Revue passieren. Frau Wintermayr und Frau Jahn wurden sogar in die tiefen Geheimnisse der Spiegelselfies eingeweiht. Wir konnten die Zeit nicht aufhalten. Also gingen wir am darauffolgenden Morgen alle zusammen wieder zum Bahnhof und stiegen in den Zug ein, der uns heil nach Hause bringen sollte. Im Nachhinein können wir sagen: Es war eine wirklich gelungene und sehr schöne Abschlussfahrt, die wir sicherlich nie vergessen werden.

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