Gespenstische Begegnungen auf unserer Theaterbühne

Tief liegender Nebel. Die Dämmerung setzt ein. Über dem düsteren Friedhof zieht ein Schwarm hellwacher Fledermäuse seine Runden. Hier und da hallt der schrille Ruf eines Waldkauzes durch die Finsternis und verliert sich im Nichts. Doch plötzlich wird die nächtliche Stille durch das knarzende Öffnen einer alten Tür gestört. Sie sind wieder da…
Rechnet man nun mit furchteinflößenden Gestalten, die einem das Blut in den Adern gefrieren lassen, so hat man sich geirrt. Die auf den ersten Blick markerschütternden Erscheinungen, die aus dieser Tür treten, sind das genaue Gegenteil. Das einzig Schaurige ist: Sie sind bereits lange tot. Doch auch sie haben Bedürfnisse. Ihr Dasein ist getrübt von Langeweile. So beschließen sie, in ein nahe gelegenes Schloss umzuziehen. Was sie nicht wissen: Die alten Gemäuer haben sich mittlerweile in ein nobles Event-Hotel verwandelt. Als aktuelle Veranstaltung steht eine schauderhafte Gruselnacht auf dem Programm. Die dafür engagierten Darsteller haben aber wegen einer Reifenpanne Probleme bei der Anreise. Als die ehemaligen Friedhofsbewohner im Schlosshotel auftauchen, hält man diese für die sehnlichst erwarteten Schauspieler. Und so sehr sich die ägyptische Pharaonin, eine französische Vampir-Adlige oder gar der schaurig-schrullige Herr Förster auch abmühen: Nach kurzer Zeit müssen sie feststellen: "Dieses Schloss hier ist eine andere Liga!"
Keiner der vielen Besucher der abendlichen Premiere von "Geister - Nichts wie weg hier" in der Ursulinen-Turnhalle musste sein Kommen bedauern. Die von Martina Arona und Silvia Weissmann prächtig in Szene gesetzten Mädchen wussten das Publikum mit ihren urkomischen Abenteuern im grusligen Unterton glänzend zu unterhalten.  Seit Schuljahresbeginn trafen sich die neunzehn Mädchen wöchentlich mit großer Motivation und viel Fleiß, um den Text und die Regieanweisungen - gewürzt mit eigenen Ideen - wirkungsvoll umzusetzen. Am Ende des Schuljahres werden sie ihr Bühnenstück dann noch ihren Mitschülerinnen zum Besten geben.   

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