Not macht wohl erfinderisch!

Foto von Emily Hoffmann

Meine beste Freundin wohnt vier Häuser neben mir. In der ersten Woche der sogenannten "Coronaferien" war uns beiden sehr langweilig und da das Wetter schön war und es noch keine Ausgangsbeschränkung gab, war es für uns an der Zeit, einen Kindheitstraum zu verwirklichen: Wir waren zwei ganze Tage damit beschäftigt, eine Schnur von meinem zu ihrem Zimmerfenster zu spannen. Das Seil befestigten wir an einem etwa fünf Meter langen Stab und brachten es so über sämtliche Gärten der Nachbarn, die natürlich einverstanden damit waren, quer durch unsere Siedlung. Seitdem bildet die Seilbahn eine circa zweihundert Meter lange Verbindung zwischen meiner Freundin und mir. Da wir uns nun leider nicht mehr treffen dürfen, können wir trotzdem noch über die Seilbahn in Kontakt bleiben und uns Zettelchen hin und her schicken. Das macht eindeutig mehr Spaß, als uns einfach auf WhatsApp zu schreiben - das kann doch jeder! Außerdem lässt uns diese Spielerei ein bisschen aus diesem eintönigen Tagesablauf entkommen.
"Not" macht wohl erfinderisch! :)

Im WhatsApp-Zeitalter Zettelchen mittels Seilbahn mit einer Freundin austauschen - was für eine poetische Idee von Emily Hoffmann und ihrer besten Freundin. Ein toller Beitrag für den Schreibwettbewerb "Sonnenstrahlen im Corona-Nebel". Weiter sind alle eingeladen, sich mit positiven Texten am Schreibwettbewerb zu beteiligen. Weitere Texte finden sich hier.

 

 

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