#beziehungsweise: Zeichen setzen gegen Antisemitismus

„Endlich ist das Jahr vorbei!“ Mit diesem Silvestergedanken verabschiedeten sich wahrscheinlich viele von uns vom Jahr 2020, das von den Ereignissen der Corona-Pandemie überschattet war. Umso erwartungsvoller blicken wir jetzt auf das neue Jahr 2021, welches einen besonderen Anlass zum Feiern gibt.
Seit 1700 Jahre leben nun Jüdinnen und Juden auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands. Aus diesem Grund wird heuer bundesweit das jüdische Festjahr 2021 gefeiert. Durch zahlreiche Veranstaltungen, Konzerte und Ausstellungen soll nicht nur jüdisches Leben sichtbar und erlebbar werden, sondern auch dazu beitragen dem erstarkenden Antisemitismus entgegenzuwirken.
Dass die Menschenfeindlichkeit gegen die jüdische Bevölkerung in Deutschland bereits ein erschreckend hohes Ausmaß angenommen hat, zeigte sich im Oktober 2019 in Sachsen-Anhalt.
Am höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur versuchte ein schwer bewaffneter Rechtsextremist einen Terroranschlag auf die Synagoge in Halle an der Saale zu verüben. „Wäre der Täter mit seinem Attentat nicht gescheitert: Es wäre einer der schwersten antisemitischen Anschläge der deutschen Nachkriegsgeschichte geworden“, so formulierte es die Bundeszentrale für politische Bildung in einem Bericht.
Auch die ökumenisch verantwortete Plakat-Kampagne #beziehungsweise – jüdisch und christlich: näher als du denkst will ihren Beitrag zum Jubiläumsjahr 2021 leisten und ein klares Zeichen gegen Antisemitismus setzen.
Indem respektvoll Bezüge zwischen den jüdischen und christlichen Traditionen aufgezeigt werden, regt die Kampagne an, sich mit der Vielfalt jüdischen Lebens in Deutschland positiv auseinanderzusetzen.
Vorurteile abbauen und Impulse geben, die das jüdisch-christliche Miteinander fördern, sind besondere Anliegen dieser Kampagne.
Die monatlich wechselnden Themenplakate zu jüdischen und christlichen Festen führen, unter Würdigung und Wahrung der Unterschiede, die Gemeinsamkeiten zwischen beiden Religionen vor Augen. Ein QR-Code bietet Interessierten die Möglichkeit sich aus jüdischer und christlicher Perspektive weitere Informationen einzuholen.
„Ohne das Judentum können wir unseren christlichen Glauben nicht verstehen“, erklärt Dr. Ulrich Neymeyr, der Vorsitzende der Unterkommission für die religiösen Beziehungen zum Judentum der DBK in einer Videoansprache. Auch und gerade im Blick auf die Feste wird die Verwurzelung des Christentums im Judentum deutlich.
Liebe Schulfamilie, nehmen wir die Kampagne zum Anlass in diesem Jubiläumsjahr, das Christsein angesichts unserer jüdischen Wurzeln bewusst wahrzunehmen.
Schärfen wir unseren Blick und richten ihn gezielt auf die jüdisch-christlichen Berührungspunkte. Lasst uns lernen Gemeinsamkeiten wertzuschätzen ohne beide Religionen gleichzusetzen und Unterschiede zu respektieren, ohne unsere Verbundenheit zu leugnen. Nicht das Trennende, sondern das Verbindende ist der Ansatzpunkt für das jüdisch-christliche Miteinander.
Möchtet ihr selbst aktiv werden und der antisemitischen Hetze in den sozialen Medien entgegenwirken?
Dann postet das Titelmotiv oder den Button auf euren Social Media Kanälen, um auf die Kampagne aufmerksam zu machen. Oder ihr setzt mit dem Logo „Zusammen gegen Antisemitismus“ ein klares Statement.
Die aktuellen Themenplakate und weitere Informationen zur Kampagne findet ihr auf der Homepageseite der Fachschaft Religion

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