Bournemouth, Weymouth, Lulworth und Lunchchips

Frisch geduscht und überglücklich, dass wir uns noch getraut haben, mehr mit ihnen zu reden, lag ich an unserem letzten Abend im Bett. Meine Gasteltern waren so unglaublich nett und hatten so viel zu erzählen. Sie hatten einen typisch englischen Akzent und man musste immer konzentriert bleiben, um alles zu verstehen. Sie erzählten von ihrer Familie und ihren tausend Enkelkindern. Wir, also Marie und ich, erzählten ihnen von unseren aufregenden Ausflügen. Am Montag waren wir am Vormittag in der Stadt und hofften, dass die Passanten uns bei unserem Bournemouth-Quiz helfen konnten. Danach waren wir für zwei Stunden in unserer Sprachschule und danach im Laser Tag - fand ich persönlich langweilig! An den anderen Tagen waren wir in Weymouth, in Salisbury, trillerten am Karaokeabend, besuchten das berühmte Stonehenge, waren wieder in der Schule, hatten Zeit zum Shoppen und am letzten Tag unserer Studienfahrt erkundeten wir London.Aber mein Highlight erlebte ich, als wir am Dienstag nach Portland und West Lulworth an der Küste fuhren. Wir hatten eine Reiseführerin an Bord, die uns mit Informationen über die Landschaft versorgte. Als wir in West Lulworth ankamen, mussten wir erst mal ein gutes Stück wandern. Viele meiner Freundinnen hatten ihre coolsten, teuersten, neusten und weißesten Turnschuhe an und trauerten um die braunen Erdflecken an ihrer Sohle. Aber das alles hatte sich gelohnt, denn als ich nur noch das weite Meer, die aneinandergereihten Hügel und den einladenden Strand mit seinen türkisfarbenem Wasser sah, war ich hin und weg. Meine Lust, ins Wasser zu hopsen, war noch nie so groß, nicht mal die mageren achtzehn Grad hätten mich davon abhalten können, wenn ich einen Bikini dabei gehabt hätte. Am Ende haben dann doch noch meine Schuhe und Socken eine Probe vom englischen Meer gekostet, da ich die kleinen Wellen unterschätzt hatte. Als die siebentägige Englandfahrt endete, war ich schon ein bisschen traurig - die Chips im Lunchpaket, die lockere Atmosphäre in der Schule und das Fernsehen beim Abendessen werde ich schon vermissen. Ich wäre gerne noch ein zwei Wochen geblieben, aber meine Freunde und Familie zu Hause warteten auch schon auf mich. 

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