Endlich wieder Adventsbasar!

Sogar den wenigen Vierbeinern dürfte an diesem Nachmittag klar geworden sein, dass eine besondere Zeit bevorsteht: Für sie waren nämlich Buttermilchleckerlis, Bananenkekse und besonders herzhafte Meat-Love-Plätzchen im Angebot. Und wenn versehentlich ein Zweibeiner seinen Fuß unsanft auf einem Hundebein  platziert hätte, so hätte dieser auch gleich Pfotenbalsam kaufen können, den die Schülerinnen der 6c aus "hochwertigen Zutaten" gemischt hatten. Ein versehentlich Tritt auf des Nachbarn Fuß - diese Gefahr lauerte beim Adventsbasar der Ursulinen-Realschule tatsächlich, schließlich waren es viele, ja sehr, sehr viele Schülerinnen, Eltern, Geschwister, Lehrer und Freunde der Schule, die erstmals nach vier Jahren - Corona sei's geklagt! - wieder zu diesem traditionsreichen vorweihnachtlichen Markt gekommen waren.
Aufgrund der Sanierungsarbeiten im Schulhof, fand die Benefizveranstaltung heuer auf dem Freigelände neben der Modulschule statt. Diese ungewohnte Räumlichkeit wurde durch die von Hausmeistern, Lehrer- und Schülerinnen liebevoll dekorierten Buden stimmungsvoll in Szene gesetzt.
Wer davon inspiriert den vorweihnachtlichen Zauber auch ins eigene Zuhause transportieren wollte, fand auf den Verkaufsflächen der Buden zahllose Gelegenheiten; hatten die Schülerinnen doch seit Wochen geschnitten, gebastelt, gestanzt und geklebt, um Adventskränze, Weihnachtspyramiden, Tonanhänger, Schneemänner, Nusswichtel, Christbaumkugeln, Makrameesterne, Duftseifen und vieles mehr anzubieten.
Und die Leckerlis gab's natürlich nicht nur für den Hund: Pizzaschnecken und Plätzchen, Wraps und Crêpes, heiße Maronen und lustige Muffins, Spekulatius- und Philadelphiatorten, Kartoffelsuppe und Kaffee erfreuten Gaumen und Mägen.
Die längste Schlange bildete sich fortwährend vor dem Glühweinstand. Wer sich hier in Erwartung seines Heißgetränks einreihte, musste sich nicht langweilen - schließlich hatte er einen guten Blick auf die Freilichtbühne, auf der Vokalisten und Instrumentalisten der Schule die Glocken süßer klingen und der Engel helle Lieder verlauten ließen. Schade nur, dass gegen Ende bei "Let it snow" jene besungene Substanz in noch flüssigerem Aggregatzustand vom Himmel fiel.
Der guten Stimmung tat dies keinen Abbruch. Längst hatte sich der Adventsbasar, dessen Gewinn in diesem Jahr der Kinderkrebshilfe Dingolfing-Landau-Landshut e. V. sowie Ecuador Licht und Schatten e. V. zugute kommen wird, in ein großes Ehemaligentreffen verwandelt: Während die ehemalige Schülerin ihren damaligen Lehrer ohne zu zögern namentlich grüßte, begann der Kopf des Lehrers mit dem Glühwein um die Wette zu rauchen: Wie hieß das damals unterrichtete kleine Mädchen bloß, das nun als erwachsene Frau mit ihren drei Kindern vor ihm steht und ankündigt, ihre Kinder bald auch zu den Ursulinen schicken zu wollen...

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