Zwischen Geschichte und Gedenken: Unser Besuch in Dachau

Im Dezember besuchten wir Zehntklässlerinnen die Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers in Dachau. Nachdem wir durch das Tor mit der Aufschrift „Arbeit macht frei“ das Gelände betreten hatten, umhüllte uns eine sehr düstere und bedrückende Stimmung. Es fühlte sich an wie das Betreten einer anderen Welt, in der sich Schreckliches und Grausames zugetragen hatte. Wir erlebten dort interessante, jedoch schockierende Stunden. Als erstes besichtigten wir das ehemalige Lagergefängnis, das uns mit seinen endlosen Gängen, den unzähligen kleinen Zellen und den bedrückenden Geschichten der Insassen sowie deren schrecklichen Lebensbedingungen die grausamen Methoden des Nationalsozialismus veranschaulichte. Bei den kalten Temperaturen und dem eisigen Wind, der über den Appellplatz pfiff, konnten wir das Leid der Gefangenen noch besser greifen – wenn auch nicht nachvollziehen. Schließlich sind unsere Lebensumstände heute sehr gut, weswegen sich keiner von uns das Leben zwischen Leid, zu wenig Privatsphäre und mangelnder Versorgung der Grundbedürfnisse vorstellen konnte. Deswegen schockierten uns auch die originalgetreu nachgebauten Baracken, in denen so viele Menschen auf so engem Raum schlafen mussten. Es ist kaum vorstellbar, was in den Gefangen damals vor sich ging. Sie wussten nicht, ob es ein Ende geben würde und wenn ja, ob sie es erleben würden. Unsere Gedenkstättenführer erzählten uns viele interessante Fakten und klärten all unsere Fragen. Nach der Ausstellung mit vielen Originalgegenständen und informativen Filmen sowie dem anschließenden Gottesdienst in der Kirche des Karmel Heilig Blut nahe dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers war die Studienfahrt vorbei und wir blickten auf einen lehrreichen Tag zurück. Einen, den wir nie vergessen werden.

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