„Konnichiwa - Guten Tag!“ – Mit diesen Worten begrüßte Yusaka Ishizaki, der Vizekonsul vom Japanischen Konsulat München, die Schülerinnen der siebten Klassen.
Der Referent reiste mit Julian Helbrich, der Japanologie auf der Insel Kyushu studierte (ebenfalls vom Konsulat) aus München an, um den Schülerinnen im Rahmen des Geographieunterrichts die japanische Kultur in einem kurzen Vortrag näher zu bringen.
Geographisch liegt Japan mit der Hauptstadt Tokio östlich von Deutschland und besteht aus vier Hauptinseln, wobei die nördlichste Insel den Namen eines bei uns wohl bekannten Kürbisses, nämlich Hokkaido trägt. Warum wohl? Fragte sich auch Ishizaki lächelnd. Diese Insel ist vor allem für Wintersport bekannt, der auch bei den Japanern auf große Beliebtheit stößt.
Flächenmäßig ist Japan in etwa so groß wie Deutschland. Dort leben aber wesentlich mehr Menschen - vor allem im Großraum der Hauptstadt, die sehr dicht besiedelt ist. In der Stadt ragen die Hochhäuser heraus. Etwas außerhalb ähneln die modernen Häuser von außen unseren. Betritt man allerdings den Eingangsbereich, fallen einem gleich die zwei bis drei Stufen auf, auf die man sich setzen kann, um die Schuhe auszuziehen, und sie dort abzustellen, denn mit denen darf man den weiteren Wohnraum nicht betreten. Im Wohnbereich werden auf dem Boden vorwiegend Tatami-Matten aus Reisstroh ausgelegt. Auf diesen sitzt man dann zum Beispiel auch beim Essen um einen Tisch herum, der beheizt ist. Ein beheizter Tisch? Ja, in Japan ist es nicht üblich, dass die Häuser eine Zentralheizung haben. Darum macht man es sich um so einem Tisch herum gemütlich, hier ist es vor allem im Winter warm genug, um auch mal ein Buch zu lesen. Ishizakis Großeltern wohnen hingegen noch in einem sehr traditionellen, eher ländlich gelegenen Haus. Hier trifft man sich etwa am ersten Tag des Jahres. Dieser ist für japanische Familien der wichtigste Tag, um mit der ganzen Familie zusammen zu sein und gemeinsam gut zu essen. Auf den Tisch kommen beispielsweise Motchi, eine Süßigkeit, die mittlerweile auch bei uns sehr beliebt ist. Es gibt aber auch Miso-Suppe mit Reis.
Besuchen sollte man Japan natürlich zu Sakura, zur beliebten Kirschblütenzeit. Bei einem Besuch sollte man unbedingt auch Onsen (Thermalbaden) ausprobieren, das beliebteste Hobby der Japaner, das aufgrund vieler heißer Quellen möglich ist. Diese verdankt das Land seinen vielen Vulkanen. Japan liegt im pazifischen Feuergürtel und ist somit auch sehr gefährdet für Erdbeben und Vulkanausbrüche. Kinder, die sich in der Schule unter den Tischen verkriechen - sieht zwar lustig aus -, sind aber Bestandteil der Katastrophenschutzübungen, die regelmäßig auch in den Schulen stattfinden.
Apropos Schule: Hier staunten unsere Schülerinnen, als sie den Stundenplan eines japanischen Schülers sahen. Bis etwa 18:00 Uhr finden neben Unterricht auch zahlreiche Clubaktivitäten statt. Man kann Kalligrafie, verschiedene Sportarten, wie das sehr beliebte Baseball, aber auch kulturelle Aktivitäten, wie das Gestalten einer typischen Teezeremonie belegen. Dazu zählt aber auch die „Putzstunde“, in der die japanischen SchülerInnen das Schulhaus sauber machen müssen und das alles in Schuluniform.
Vizekonsul Yusaka Ishizaki hätte die Schülerinnen noch lange mit vielen interessanten Themen, z. B. auch der Sprache begeistern können, doch leider ging die Zeit so schnell vorbei. Der Referent fühlte sich sehr geehrt, dass er unser Gast sein durfte, und wird uns auch im nächsten Schuljahr gerne wieder besuchen.