Gedanken und Gedenken - Geschichtsexkursion nach Dachau

Dachau.  Nicht nur im Geschichtsunterricht, sondern auch von Freunden und Familie, die dort bereits waren, hatte man einige Informationen über diesen ehemals grausamen Ort bereits zuvor gehört. Doch nun war es an der Zeit, sich selbst ein Bild davon zu machen.
Nach einer Stunde Busfahrt hatten wir unser Ziel erreicht und gingen durch das bekannte Tor mit der Aufschrift: „Arbeit macht frei“. Ein mulmiges Gefühl überkam uns, denn das hier war alles echt und wirklich passiert. Tausende Menschen hatten hier ihr Leben verloren. Bevor unsere Geschichtslehrer uns durch die Gedenkstätte führten, sahen wir einen ungefähr zwanzigminütigen Film über den Zweiten Weltkrieg und das grausame Leben im Lager. Nach dem Film haben wir uns eine Ausstellung angeschaut, die noch einmal wichtige Informationen über den Krieg und das Leben im KZ zu dieser Zeit gab. Zudem waren Notizen, „Spiele“ der Gefangenen und andere Gegenstände ausgestellt. Auch haben wir erfahren, dass die Menschen keine Namen mehr hatten, sondern nur noch als unbedeutende Nummer gesehen wurden.
Nun wurden wir wurden von unseren Lehrern durch sämtliche Gebäude wie das Lagergefängnis und die Baracken geführt. Wir machten uns ein Bild von den Verhältnissen, die zu dieser Zeit herrschten. Wir sahen uns eine der früher insgesamt 34 Baracken an, die Ende des Krieges von ca. 1600 Gefangenen „bewohnt“ wurde und ursprünglich nur für ca. 200 Personen gedacht war. Aufgrund des Platzmangels wurden die „Betten“ im Lauf der Zeit umgebaut, dies konnte man beobachten als man von Raum zu Raum ging. Auch das Lagergefängnis war beängstigend. Die kleinen Zellen, in denen die Menschen damals hausen mussten, hatten kein richtiges Fenster und waren dunkel, außer einer Toilette war nichts in dem winzigen Raum vorhanden gewesen. Schließlich gingen wir in den hinteren Bereich der Gedenkstätte, in dem sich die Krematorien befanden. Teil der „Baracke X“ war eine Gaskammer. Diese wurde nicht - wie in Auschwitz - zur Massenvernichtung von Menschen benutzt. Jedoch wurden in ihr vermutlich einzelne Personen oder kleinere Gruppen vergast. Es war ein sehr beklemmendes Gefühl, den Raum zu betreten, da dieser zudem noch sehr dunkel war. An die Gaskammer schloss sich ein Raum mit vier Verbrennungsöfen an, die der Verbrennung der Toten dienten.
Es ging weiter mit dem Besuch der Denkmäler verschiedener Konfessionen. Vertreten sind heute hier eine russisch-orthodoxe, eine katholisch, eine evangelische und eine jüdische Gedenkstätte.
Im Anschluss daran hielten wir noch eine kurze Andacht im Kloster Karmel mit einer der Klosterschwestern. Wir durften auf einen Zettel schreiben, welche Erfahrungen und Gefühle wir mitnehmen, und die Ordensfrau, die stellvertretend für das Kloster da war, hat uns versprochen, dass die Schwestern an uns denken und für uns beten werden. Abschließend legten die jeweiligen Klassensprecher einen „Gedenkstein“ auf das Areal der Stätte.

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