#WeRemember #Holocaust-Gedenktag

Kein Schlussstrich unter die Vergangenheit des Nationalsozialismus

Am Holocaust-Gedenktag wird an die Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz und an die Opfer des nationalsozialistischen Regimes erinnert.

Während des Nationalsozialismus wurden im Vernichtungslager Auschwitz anderthalb Millionen Frauen, Männer und Kinder ermordet. Mehr als 90 Prozent der Opfer waren Jüdinnen und Juden. Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee die 7000 Gefangenen, die sich zu diesem Zeitpunkt auf dem Gelände des Konzentrationslagers befanden. Auschwitz ist zum Symbol des Holocausts geworden. Mehr als sechs Millionen Jüdinnen und Juden fielen den Nationalsozialisten zum Opfer.

Anlässlich des Holocaust-Gedenktages setzten die 10. Klassen gemeinsam ein Zeichen gegen das Vergessen dieses Menschheitsverbrechens. Mit einer Plakataktion beteiligten sie sich an der internationalen Kampagne #WeRemember, die sich für das Wachhalten der Erinnerungskultur einsetzt und sich jeglicher Art von Hass, Hetze und Antisemitismus entgegenstellt.

Die Schülerin Helena Zrenner aus der Klasse 10e teilt mit uns ihre Gedanken zum Holocaust-Gedenktag:„Der 27. Januar. Dieses Datum ist auch dieses Jahr wieder ein Thema, welches stark diskutiert wird. Der Holocaust-Gedenktag. 77 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz wird darüber gesprochen, dass man die Geschichte „ruhen lassen“ sollte. Viele Deutsche wollen mit der Geschichte abschließen. Sie schämen sich und wollen das Vergangene am liebsten vergessen. Auch ich empfand so etwas wie Scham, als wir im letzten Herbst das Konzentrationslager Dachau besichtigten. Besonders die Worte „Denkt daran, wie wir hier starben“, welche im Krematoriumsbereich zu lesen sind, ließen mich erschaudern, meine Geschichte, die meines Landes hinterfragen. Und dieses Erlebnis hat meine Meinung zum Holocaust-Gedenktag geprägt. Denn ich bin der Überzeugung, dass man diesen Tag nicht einfach abschaffen kann. Wir jüngeren Generationen tragen die Verantwortung dafür, auch zukünftigen Generationen von dieser grausamen Zeit zu erzählen und ihnen aufzuzeigen, dass wir Menschen nicht diskriminiert werden können und dürfen. Nicht wegen unserer ethischen Herkunft, unserer Religion, Sexualität, unserem Aussehen oder auch unserer körperlichen oder geistigen Verfassung. Der 27. Januar ist ein Tag, der nie leicht sein wird, denn er ist Erinnerung und Warnung zugleich. Zum einen erinnert er daran, welches Glück wir haben und wie dankbar wir sein sollten und zum anderen warnt er aber auch vor unserer eigenen Geschichte, was Diskriminierung, um welche Art es sich auch handelt, auslösen kann. Und so sehr man auch will, man kann seine Geschichte nicht einfach verdrängen, man kann nur aus ihr lernen und derer gedenken, die diese schreckliche Zeit erlebt haben.“

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