Über Stock und Stein auf Kletterwände und Bierkastentürme: Sportcamp der achten Klassen

Zusammen neue Herausforderungen meistern - unter diesem Motto starteten die achten Klassen am Montagmorgen in Richtung des Spitzingsees. Mit dem Bus ging es über schmale Bergstraßen und durch eine ansprechende Landschaft. Für viele der Schülerinnen war es das erste Mal, dass sie mit ihrer Klasse für einige Tage wegfuhren. Aufgrund von Corona mussten ihre früheren Klassenfahrten ausfallen.

Nach der Zimmereinteilung durch die begleitenden Lehrkräfte Magdalena Kania, Theresa Schweiger, Helga Hartl und Veronika Schachtner folgte das erste gemeinsame Mittagsessen. Der Speisesaal war eingehüllt von Aufregung und Vorfreude auf die nächsten zwei Tage.

Gestärkt ging es zur ersten Wanderung, die bei den meisten wohl die Vorfreude in Schwitzen verwandelte. Ebenfalls zeigten sich die Wetterverhältnisse der letzten Woche in Form von Matsch, Schnee und einigen Bachüberquerungen auf dem Weg. Wer hier Wanderschuhe trug, war sicher froh darüber. Das Ziel waren die Josefsthaler Wasserfälle, die nicht alle aus der Wandergruppe genussvoll erreichten, da der Trupp sich aufgeteilt hatte und man sich zwischen Plaudern in der Natur und Action-Schlamm-Wanderung entscheiden konnte. Viereinhalb Stunden später kehrten wir zum Sportcamp zurück, voller Vorfreude auf eine warme Dusche und das Abendessen.

Der Dienstagmorgen startete mit einem reichhaltigen Frühstücksbuffet. Nachdem wir uns auf den Zimmern für den vor uns liegenden Tag vorbereiteten, folgte die Einteilung in drei Gruppen. In den Gruppen wurden nach und nach die drei bzw. vier Campstationen absolviert, mit Hilfe von einer Lehrkraft und eines Rangers aus dem Camp. Beim „Wandklettern“ handelte es sich um eine etwa vier Meter hohe Wand, die man ohne sonstige Hilfsmittel, nur mithilfe von den untenstehenden Klassenkameraden und den oben händereckenden Helfern erklimmen musste. Sobald die Taktik klar war, wurde jeder einzelne aus der Gruppe sicher nach oben gehoben und wieder nach unten abgeseilt. Natürlich auch inklusive der Lehrer, die eine uns überraschende Eleganz an den Tag legten.

Nach dem Wanderklettern folgte das Überqueren einer Schlucht, wobei wir uns unter „Schlucht“ einen Canyon vorstellten, indem wir auf einem Seil tanzend dem Tode nahe waren. Ganz so nervenaufreibend und vor allem gefährlich stellte sich das Ganze nicht heraus. Der von uns erwartete Canyon war „nur“ eine Flussstelle, bei der man sich gesichert auf einem Drahtseil auf die andere Seite zubewegte und am Ende wie an einer Seilbahn zurücksausen konnte. Beim Warten genossen wir die wunderbare Aussicht auf das klare Wasser und den von Bäumen umschlossenen Spitzingsee.

Nach dem Mittagessen mit Spätzle, Kartoffelgratin und vegetarischer Lasagne ging es weiter mit der Übung, die wohl am meisten Teamwork und Mut forderte, dem Bierkastenstapeln. Eine Person stieg auf die aufeinandergestapelten Bierkisten und nahm weitere von ihren Klassenkameraden entgegen. Es wurde in schwindelerregenden Höhen gebaut und etliche Helme erfüllten ihren Zweck, als der Turm umfiel. Doch am Ende schafften wir es den Tagesrekord der anderen beiden Gruppen zu schlagen und bauten 22 - waren es wirklich so viele? - Kisten übereinander.

Die vierte Station bestand entweder aus Survival-Training, Bogenschießen oder Team-Building-Spielen auf den Wiesen um das Camp. Wer es schaffte, nur mit selbstgesammelten Ästen und einem Feuerstein ein Feuer zu entfachen (es am Leben zu halten war dann doch etwas zu fortgeschritten für uns), wurde mit einem Eis belohnt. Ohne dieses Versprechen wäre die Motivation wahrscheinlich verpufft, aber so schaffte es jede Gruppe nach einigen Versuchen das errichtete Nest aus Watte und Ästen anzuzünden.

Die restliche Zeit vor dem Abendessen nutzen wir fürs Bogenschießen sowie für das Ausprobieren der Freizeitangebote im Haus selbst. Kicker- und Tischtennisturniere wurden untereinander ausgetragen, bis es Zeit zum Essen war und wir wie am Vortag müde in unsere Betten fielen.

Der Mittwoch und somit auch der letzte Tag der Gruppe I im Sportcamp wurde wieder für eine Wanderung genutzt. Diesmal spazierten wir gemütlich eine Runde um den Spitzingsee. Bei einer Pause auf der anderen Uferseite konnte man zusehen, wie zwei Mutige das Eisbaden für sich entdeckten. Andere wiederum bestellten sich in einem Café einen Schokodrink oder ein Stück Torte, bevor die Lehrer zum Weitergehen aufriefen. Wegen eines Spielplatzes am Wegesrand weigerten wir uns, weiterzugehen, denn das Karussellfahren und Wippen hatte es uns angetan. Um den Bus nach Hause nicht zu verpassen, ließen wir uns schließlich davon überzeugen, die Wanderung fortzusetzen. Durch die Verspätung der Reisegruppe II verbrachten wir die letzte Stunde am Spitzingsee in kleinen Grüppchen auf den Wiesen oder am leeren Lagerfeuerplatz.

Einige von uns hatten im Laufe der letzten Tage neue Bekanntschaften und Freunde gefunden. Das letzte Mal wurden die beiden Hunde gestreichelt, die uns den ganzen Dienstag tapfer begleitet hatten. Ein letztes Mal wurde der Snackautomat im Keller leergekauft und aus dem Zimmerfenster geschaut. Die Busfahrt verbrachten wir größtenteils mit Schlafen, bis wir um etwa 16:00 Uhr vor der Schule ankamen und bereits freudig erwartet wurden.

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